Samstag, 22. Mai 2010

renaissance

Gestern

war der Tag ihrer Renaissance. Es war so furchtbar wie man es von einer Geburt erwarten würde.

Ein krankenhausweißer Raum. Ihre Augen waren taub, ihre Ohren starrten schamlos. Die schöne (der Ausdruck „engelsgleich“ ist im Zusammenhang mit Krankenhäusern zu vermeiden) Ärztin brauchte fast eine Stunde und einen Liter klarer Flüssigkeit um die schweren Lider aufzustemmen und ihr müdes Herz zum Weiterschlagen zu überreden.

Sie erklärte ihr, was sie während des kommenden Monats tun dürfe (Tee trinken, leichte Mahlzeiten einnehmen, Pillen schlucken) und was sie nicht tun dürfe (Tampons benutzen, Sex haben, nach unten sehen).

Gestern war das Ende eines anderen Lebens und nur das feuchte Rot zwischen ihren Beinen ist übrig geblieben. Sie trinkt tee, nimmt leichte Mahlzeiten ein und schluckt Pillen, die ihr zuflüstern und sie verleben (Hals über Kopf).

Ideen:

Poesie (für den Geschmack, die Reinheit, das Schwindelgefühl und die zitternden Wimpern, in geringen Dosen einzunehmen, genau wie - ) Whisky (siehe Poesie, desweiteren für den Mann in ihr, genau wie - ) Sex (für das müde Herz, den salzigen Schweiß, das Vergessen bezüglich der Leere zwischen ihren Beinen, das Hecheln, genau wie - ) Schönheit (für ihren Körper und all die Körper in ihrer Umgebung, für all die Seelen in ihrer Umgebung und ihre - ) Seele (um all diese Elemente aufzuheben nebst) Verstand (um all diese Elemente zu ordnen)


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen